Süden Portugal – Insider Tipps

PORTUGAL – so ein wunderschönes Land, welches mein Herz immer wieder höher schlagen lässt. Und damit geht es nicht nur mir so. Der Schönheit dieses Landes ist schon so mancher verfallen. So auch Doreen, ebenfalls Reisebloggerin aus Düsseldorf. In ihrem Artikel über den Süden Portugal steckt soviel Leidenschaft, dass man unmittelbar losfahren will. Oder etwa nicht?

Süden Portugal – Warum es mich immer wieder dort hinzieht

Ich reise mit meinem Partner Carsten und meinem Hund Stuart mindestens einmal im Jahr in den Süden Portugals. Manchmal auch 2x. Dann nehme ich auch schon mal einen Flieger um ein entspanntes Wochenende in Portugal zu verbringen. Ein langes Wochenende dort, fühlt sich an wie eine ganze Woche Urlaub.

2016 war ich insgesamt 6x an der Westküste Portugals zu Gast und es ist jedes Mal ein kleines Drama, wenn ich wieder zurück nach Deutschland muss, auch wenn ich weiß, dass es in vier Wochen schon wieder in Richtung Portugal gehen wird.

War das schon immer so?

Ja, aus einem schönen Urlaubsort abreisen war schon immer schwierig für mich. Portugal war aber nicht seit jeher mein Traumziel. Ich reise grundsätzlich gerne an Orte, an denen ich mich auskenne.
Früher war so ein Ort für mich Ibiza, heute bevorzuge ich den südwestlichsten Punkt Europas. Früher heißt in dem Fall: Ende der 90er Jahre und Anfang der 2000er – damals, als es irgendwie noch hippie-mäßig und entspannt zuging auf der Balearen – Insel.

Irgendwann lernte ich Carsten kennen, meinen Lebensgefährten. Der ist seit zirka dreißig Jahren mindestens ein Mal im Jahr im Süden Portugal. Besser gesagt, in Sagres. Am südwestlichsten Punkt Europas.

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Süden Portugal – Wie ich zum ersten Mal nach Portugal kam

Als ich das erste Mal nach Sagres kam, hatte sich Ibiza gerade in eine laute & überteuerte Partymeile verwandelt. Nicht, dass ich etwas gegen Partys gehabt hätte. Ich bin gerne ausgegangen damals, auch auf Ibiza. Nur irgendwann ging es den Menschen NUR noch ums Party machen und nicht mehr um Erholung und Entspannung.

Urlaub sollte für mich eigentlich genau das sein und auf Ibiza traf ich auf immer mehr Menschen, die völlig übermüdet von ihrem Urlaub heimkehrten. Eines Tages saß ich dann an einem „Space Montag“ (war es Montags ?) völlig allein am Strand. Das Space dagegen, brach aus allen Nähten, so voll war es da. Bei bestem Wetter hatten nur ein paar Rentner und ich den Weg zum Strand gefunden. Irgendwie fühlte sich die Insel plötzlich nicht mehr an wie „meine“ Insel.
Durch Carsten kam ich dann zum ersten Mal nach Portugal. Wir hatten ein kultiges altes Wohnmobil gekauft, 3 Wochen Zeit und waren mit unseren beiden Hunden wie die Hippies unterwegs. Was ich in den letzten Saisons auf Ibiza vermisst hatte, nämlich wahre Lässigkeit, Freiheit und Entspannung, bestimmte nun meinen Urlaubsalltag.

Wir arbeiteten eine grobe Route gen Süden aus und ließen uns treiben. War es zu warm, hielten wir am nächstgelegenen Fluss oder See, hängten die Füße ins Wasser und warfen Stöckchen für die Hunde ins kühle Nass. Wir parkten den Wagen im Schatten, schliefen und fuhren nach Sonnenuntergang weiter. Tolle alte Hippie-Songs im Gepäck, das Fenster geöffnet und dem Sonnenuntergang entgegen.
Klar, es ist ein weiter Weg bis in den Süden Portugals, aber ehrlich gesagt, lohnt sich jeder einzelne Kilometer. Jedes Jahr erneut.
Unser erster längerer Zwischenstopp ist meist in Mimizan in der Nähe von Bordeaux. Dort erholen wir uns, spannen aus, liegen am Stand und leben in den Tag hinein. Es ist so schön dort, dass ich größtenteils gar nicht weiter will. Später bereue ich dann jeden Tag, den ich nicht eher in Portugal ankommen bin, denn für mich ist der Süden Portugal noch tausendmal schöner als die Atlantikküste bei Bordeaux.

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Der erste Zwischenstopp auf dem Weg nach Portugal: Mimizan in Frankreich.

Warum ist das so?

Es ist das Lebensgefühl in Portugal. Es erinnert mich daran, wie es auf Ibiza früher einmal war. Man braucht gar nicht viel um dort am Ende der Welt glücklich zu sein. Man lebt mit dem Rhythmus der Sonne. Das atlantische Reizklima tut alles übrige. Man ist am Abend müde von der guten frischen Luft und wacht morgens erfrischt und erholt auf.

Die Menschen sind ursprünglich. Fischer sind eben Fischer. Sie besitzen nur kleine Boote und fahren zum Fischen hinaus. Wenn sie nichts fangen, dann ist das schlecht für die Familie. Sie leben vom Fischfang. Es ist nicht nur ein Hobby.

Der Kaffee ist so gut wie nirgendwo in Europa. Immer abgerundet mit schokoladenem Ausklang.

Der Fisch ist frisch und wird dort gefangen, wo er auch auf den Tellern landet, nämlich an der Küste vor der Haustür.

Das Gemüse kauft man auf dem Markt, oftmals kommt es von privaten Kleinbauern die ökologisch anbauen, auch wenn es dafür dann kein „Bio-Etikett“ gibt.

Eine Bar, ist eine Bar. Dort sitzt man zusammen, trinkt und tanzt auch schon mal. Es kostet keinen Eintritt und die Wirte sind froh, wenn sie zusätzlich auch noch eine Kleinigkeit zu Essen verkaufen.

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Doreens Unterkunft an der Westküste Portugals.

Süden Portugal: Meine Place-To-Be´s an Portugals Südwestküste.

Sagres befindet sich noch weit hinter Lagos und stellt, zumindest für mich, das Ende der Algarve dar. Ob das jetzt geografisch so richtig ist, weiß ich gar nicht. Algarve bedeutet für mich: Massentourismus, Hotelanlagen und volle Strände.
Sicherlich ganz schön, aber eben nicht so ganz was ich mag.

In Sagres ist es dagegen ganz anders. Deshalb ist der Ort für mich eher Westküste als Algarve. Denn Westküste bedeutet Freiheit, Surfen, Leben in Bussen oder im Wohnmobil.

Sagres

Ich liebe es in Sagres mit dem Wohnmobil frei an den Klippen zu stehen. Beim Einschlafen das Meer rauschen zu hören und morgens von den Geräuschen der Brandung aufzuwachen. Abends noch auf einen Drink zu den Jungs ins Three Little Birds und dann ins Womo stolpern. Morgens nur 3 Schritte bis ins Café. Luxus pur für einen Übernachtungsplatz mitten im Ort.

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Die Westküste Portugals bedeutet Freiheit, Surfen und Leben.

Carrapateira

Ich liebe es mit dem Wohnmobil an der Lagune in Carrapateira zu übernachten. Das seichte Wasser ohne Wellen ist perfekt für Hunde-Schwimm-Runden. Dementsprechend viele Camper-Hunde tummeln sich dort auch. Man kommt direkt ins Gespräch. Hier fühlt man schon voll den Westküsten Charme. Egal ob Dein Wagen 180.000€ aufwärts gekostet hat, oder du in einem selbst ausgebauten Bus dort ankommst. Es geht allen gemeinsam darum, eine schöne Zeit in toller Natur zu verbringen. Die einen gehen zum Surfen, die anderen schauen zu. Abends gibt es dann schon mal ein Lagerfeuer, die obligatorische Gitarre wird sicherlich auch irgendwann ausgepackt und man versucht so gut es geht mit Englisch weiter zu kommen. Verstehen tut man sich sowieso.

Cordoama

Ich liebe die Nächte am Praia da Cordoama. Es ist soooo dunkel dort!!! Oftmals steht aber auch der Mond direkt über der Bucht und das Meer entwickelt des nachts eine unglaubliche Kraft. Dann ist es so laut, dass man zuerst denkt, man könne aufgrund des Wellen gar nicht einschlafen.

Mein Morgen am Praia da Cordoama ist immer etwas ganz besonderes. Meist hält es mich nicht im Bett und ich will frühzeitig an den Strand. Mein Hund Stuart, eigentlich ein Langschläfer, schaut mich dann ganz ungläubig an, kommt aber doch mit raus. Sobald er Sand unter den Füßen hat, ist er eh hellwach und düst ab, immer den Strand entlang. Dieser erste Spaziergang dauert meist so lange, dass ich danach ganz dringend einen Kaffee brauche. Unser großes Glück ist, dass wir ja alles dabei haben. Die Strandbar öffnet nämlich nicht vor 11 Uhr.

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Der traumhafte Strand in Cordoama, im Süden Portugal

Barranco, Furnaus, Burgau & Amado

So richtig „abschalten“ und „aussteigen“ kann man an diesen Stränden. Dort finden sich unzählige Hippie-Mobile mit Aussteigern oder Digitalen Nomaden (Menschen die ortsunabhängig online arbeiten). Es ist gefährlich sich dort rumzutreiben, denn es bedarf nicht einmal 24 Stunden und man ist sich sicher: diesen Lebensstil will man auch leben. Geld verdienen während man auf Reisen ist – ein Traum!

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Der Süden Portugals: Der Ausblick in Burgau.

Martinhal

Der Praia Martinhal am Rande von Sagres ist meine erste Wahl, wenn es richtig heiß ist und ich den Tag im Wasser verbringen möchte. Meistens, oftmals, überwiegend ohne Wellen, türkis-blau und glasklar ist das Meer dort. Auch hier, am Praia do Martinhal, kann man in einer romantischen kleinen Strandbar den Tag ausklingen lassen und sich fragen, warum man sein Leben dort verbringt „wo die Jobs sind“ und nicht hier „wo es einfach nur schön ist“.
Eignet sich die Westküste auch für einen Kurztrip?

Ja, das tut sie.
Drei Tage in Sagres fühlen sich an als hätte man eine Woche Urlaub gehabt.
Ich habe hier einen Blog Post verfasst, wie man schnell und günstig nach Sagres kommt, wo man wohnen kann, welche Restaurants und Cafés toll sind und welche Strände es sich lohnt in 3 Tagen mal abzufahren.
Für die, die länger als ein Wochenende in Portugal bleiben können, hat Katharina etliche gute Lissabon – Tipps. Denn Lissabon ist momentan der Place to be in Europa. Traditionell & modern – die perfekte Mischung!

 

Autorenprofil

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Hi, ich bin Doreen. Leidenschaftliche Teilzeit – Nomadin, Fotografin, Marketing & Vertriebs-Profi, Texterin. Ich lebe in Düsseldorf, bin seit 25 Jahren in der Mode tätig. Vertrieb, Marketing, Fotografie & Texte sind mein Spezialgebiet.

Mein Zuhause on the road ist mein Wohnmobil. Ich bereise mit meinem Mann und Hund Europa. Du findest auf meiner Seite She is on the road again technische und allerhand praktische Tipps rund um´s Wohnmobil sowie inspirierende Reiseberichte von meinen Lieblingsdestinationen.

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13 Kommentare

  1. Ich war tatsächlich noch nie in Portugal, obwohl ich schon so viel Gutes darüber gehört und gelesen habe. Dein Post macht auf jeden Fall richtig Lust zu verreisen und ich werde mir vornehmen unbedingt mal dorthin zu fliegen.

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende <3
    Liebe Grüße
    Ivy

    http://www.ivyandella.com

  2. Hallo,
    da bekomme man Lust Urlaub zu machen. In Portugal war ich noch nicht, aber wie du es beschreibst und wenn ich die Bilder sehe sehr schön. Wir fahren auch mit dem Wohnmobil und bestimmt wird Portugal einer unsere nächsten Ziele werden.

    Liebe Grüße
    Bo

  3. Deine Begeisterung kann ich teilen. 4Wochen Portugal waren uns auch zu kurz. Wir fahren auch mal wieder mit unserem VW Bus an die Küste.

  4. Hallo,
    ich war schon oft in Portugal, bin zur Zeit auch in Ferragudo (Portimao) allerdings nicht mit einem Womo, sonders wohne im Haus meiner Freundin, auch sehr schön.
    Gerade gestern hab ich eine Tagesfahrt nach Carrapateira, meinem Lieblingsort, gemacht.
    Ein für mich phänomenaler Ort, besonders zu dieser Jahreszeit, Surfer und einzelne Womos. Toll
    Die Brandung des Meeres ist wunderschön und alles wird relativiert für mich beim Anblick dieser Natur.
    Gestern dachte ich, es ist auch wichtig, diese schöne Natur zu erhalten.
    Sagres kenne ich nicht gut, aber ich werde dieses Mal noch hinfahren.
    Liebe Grüße
    Agnes

    • Liebe Agnes, danke für deinen langen Kommentar. Ich muss auch unbedingt mal in diese Ecke Portugals….so wie ihr alle schwärmt 😉

  5. Hi,
    ich war in Portugal bislang nie südlicher als Lissabon, aber wenn ich deinen Bericht lese, sollte ich mir das für 2017 mal notieren 🙂 Toller Bericht, der Lust auf mehr macht!

    Viele Grüße
    Imke

  6. Ich möchte sofort los! ?
    Danke für diesen zauberhaften Beitrag und die Tipps. Sagres werde ich mir merken und hoffe, dass es auch bei mir nächstes Jahr klappt.

  7. Hallo, ich freue mich über Eure Kommentare und das der Bericht Euch inspiriert hat.
    Liebe Grüße, Doreen

  8. Liebe Doreen,
    habe soeben Deinen Blog entdeckt (gebe zu, Michaela von “ganzem Herzen” hat uns “zusammen gebracht”). Du machst ganz viel ähnliche Sachen wie ich (mache & gemacht habe)…Bloggen, Womo-Reisen, Mode, Marketing, Texten…und die Leidenschaft für Portugal scheinen wir auch zu teilen…wir sind quasi auf dem Sprung…dorthin..und können neben den tollen Atlantikstränden wärmstens empfehlen: Alentejo…das unentdeckte Hinterland! Reiseberichte folgen auf http://www.nurmut.ch. Wenn Du Lust und Zeit hast, schau gern mal vorbei. Herzliche Grüsse aus der Schweiz, Petra

  9. Pingback:Reisepläne für 2017 - von Portugal bis Afrika - so nah und so fern

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