Thailand Erfahrungen – eine Reise der Sinne

Thailand – ein Land, in dem ich selbst auch bereits zweimal war. Südostasien liebe ich ja sowieso und auch Thailand gefällt mir. Vor allem Bangkok, dass ich euch ja schon durch meine Bangkok Bilder vorgestellt habe.  Jedoch habe ich erst viel zu wenig kennengelernt, so z.B. den ganzen Norden noch nicht. Umso mehr habe ich mich also gefreut, als Olli von Wolfsmilch mir anbot einen Gastartikel über seine Thailand Erfahrungen zu schreiben. Klar, super gern! Freut euch also darauf, Ollis Reisebericht zu lesen!

Das Ganze hat wohl mit einem Buch von Tim Ferriss begonnen. Und meiner ersten Reise alleine durch Israel. Denn nach der Lektüre und meinem Trip nach Nahost standen drei Dinge für mich fest: ich möchte irgendwann mal ortsunabhängig arbeiten und leben, ich will dem deutschen Winter entfliehen können und ich möchte noch öfter alleine reisen.

Zwei Jahre später stand ich auf einem Hausdach in Wedding und blickte auf den vom Nachthimmel eingerahmten Berliner Fernsehturm. Mein Flug nach Bangkok ging am nächsten Morgen.

Thailand Erfahrungen – Bangkok und meine Mission

Kennst du das Gefühl, wenn sich deine Vorfreude mit ein wenig Unbehagen vermischt und daraus ein Zustand allgemeiner Aufregung wird? Äußerlich merkt man dir nichts an, aber innerlich rutscht du auf deinem Sitz hin und her und fragst dich, ob denn alles so läuft, wie du es dir erhoffst. Willkommen in meiner Gefühlswelt in der Hochbahn auf dem Weg vom Flughafen zu meinem Hostel nahe der Shukumvit-Road.

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Die bunten Straßen von Bangkok laden zum Schlendern ein.

Mein Unbehagen kam wohl daher, dass ich mir für Bangkok ein bisschen mehr vorgenommen hatte, als nur ein paar Tempel abzuklappern und mich durch Street-Food-Stände zu schnabulieren. Denn ich hatte die thailändische Metropole als Geburtsstätte für meinen Blog auserkoren. Dafür mietete ich mich in den Coworking-Spot Hubba ein und arbeitete von dort aus an meinen ersten Blog-Artikeln und dem finalen Design. Geplant waren dafür 5 Tage. Am Ende verbrachte ich eineinhalb Wochen in Bangkok.

Rückblickend würde ich sagen, dass ich nicht unbedingt nochmal nach Bangkok müsste. Das liegt nicht daran, dass ich einen Großteil der Zeit dort mit meinen Bastelarbeiten an meinem Blog verbracht habe. Vielmehr liegt es wohl daran, dass ich kein Fan großer, lauter und etwas geruchsintensiverer Städte bin.

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Bangkok- kulinarisch vielfältig und vor allem lecker!

Was nicht heißt, dass die eineinhalb Wochen in Bangkok keine tolle Zeit waren. Ich fand den liegenden Buddha im Wat Pho beeindruckend, hab tolle Leute in meinem Hostel kennengelernt, mich in diese frisch gepressten Fruchtsäfte zu Spottpreisen verliebt und war berührt von der Herzlichkeit der Thais. Und es stank nicht immer. Oft roch es in Bangkok einfach nur wunderbar nach leckerem Essen in allen erdenklichen Variationen. Kurz vor Weihnachten war es aber an der Zeit, die Stadt zu verlassen und Richtung Süden aufzubrechen. Die Insel hatte gerufen.

Thailand Erfahrungen – Koh Tao und seine Sonnenuntergänge

„Sie müssen sich heute auf eine etwas rauere See einstellen“, meinte eines der Besatzungsmitglieder auf der Fähre nach Koh Tao. Ich habe mich darauf eingestellt und es hat mir nichts gebracht. Auf der Busfahrt zur Fähre habe ich mich noch sehr gut mit Nadine aus München unterhalten. An Bord des wackeligen Wassergefährts hat dann nur noch Nadine geredet. Ich musste mir den Mund zuhalten und unaufhörlich schlucken, weil..naja, du kannst es dir ja denken.

Auf der Insel angekommen, stand ich erstmal vor meinem Hostel mit verschlossenen Türen. Keine Menschenseele da. Nur ein paar gut gelaunte Bauarbeiter auf der anderen Straßenseite, die meinten, dass die Besitzerin gleich wieder da sei. Nach einer halben Stunde kam dann auch eine kleine, kräftige Thai-Lady, die sich überschwänglich bei mir entschuldigte und mir erklärte, dass sie neben dem Hostel noch in einer Bank arbeitet. Diese sei auch die einzige Bankfiliale auf der ganzen Insel, weshalb es eben manchmal etwas viel zu tun gäbe.

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Entspannen auf Koh Tao mit atemberaubendem Ausblick.

Alles kein Problem, denn das Hostel und der dazugehörige Dorm waren wundervoll und wohl auch ein klein wenig das Klischee eines Dschungel-Hostels auf einer tropischen Insel. Eben das typische Holzhaus mit Veranda, umgeben von Palmen und dichtem Blätterwerk. Nachdem ich meinen Kram in die Ecke geworfen hatte, wollte ich noch etwas von der Insel sehen, solange es noch hell war.

Koh Tao ist sehr klein und übersichtlich. Im Prinzip gibt es eine Ortschaft, in der auch die Fähre anlegt und zwei größere Straßen, über die man die restlichen Gebäude und Resorts der Insel erreichen kann. Ich hatte das Gefühl, dass ich mir hier ein paar schöne Tage machen könnte. Und so sollte es auch werden, wenn vielleicht auch ein wenig anders als erwartet. Aber das ist ja immer so mit diesen Erwartungen.

Eines der Highlights durfte ich direkt an diesem Abend erfahren. Auf dem Rückweg zum Hostel setze ich mich an den Strand, beobachtete die Fischer, die ihre Netze säuberten und auf ihren Booten verstauten und realisierte dabei, dass ich einen unglaublichen Sonnenuntergang vor mir hatte. Alles um mich herum wurde regelrecht eingetaucht in das sanfte, rötliche Licht der langsam abtauchenden Sonne.

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Der Wahnsinnsstrand von Koh Tao in Thailand.

Auch die darauf folgenden Tage waren ereignisreich. Denn laut der Einheimischen hatte es an den folgenden Weihnachtstagen so viel, wie lange nicht mehr auf der Insel geregnet und in den Straßen bildeten sich regelrechte Sturzbäche, die alles mit sich rissen, was leichter als ein Fahrrad war. Zum Glück hatte ich Menoit und Pascal kennengelernt. So konnten wir uns zu dritt umklammern und unter das Dach eines Restaurants quetschen. Wir lachten und feierten unser wohl regenreichstes Weihnachtsfest.

Heute denke ich noch oft an die paar Tage auf Koh Tao zurück. An seine wundervollen Strände und die Naturschauspiele die sich mir dort boten. Vor allem für Tauchbegeisterte ist die Insel ein Mekka und bietet auch für Anfänger einige deutschsprachige Tauchschulen.

Thailand Erfahrungen – Chiang Mai und Pai im Norden

Die zweitgrößte Stadt im Norden Thailands gilt als Hochburg für Digitale Nomaden und Austeiger. Deshalb stand Chiang Mai auch ganz oben auf meiner Must-See-Liste für Thailand. Ich habe in Bangkok zwar schon einige Tage in einem Coworking-Spot verbracht, aber von den Thais wird die Stadt „Die Rose des Nordens“ genannt und verdankt diesen Namen vor allem dem wunderschönen Umland, bestehend aus grünen Hügeln und bunten Feldern.

Dort angekommen empfand ich die Stadt als sehr viel ruhiger und entspannter als Bangkok. Ich quartierte mich in Nimman ein, einem hippen Viertel mit stylischen Cafes und schicken Läden. Keine Frage: Thailand versteht es, dem westlichen Touristen den gewohnten Komfort zu bieten. Und das meist eben für ein Schnäppchen. Spätestens jetzt bereute ich es, dass ich mich so lange in Bangkok aufgehalten hatte und beschloss, die Stadt im Norden in vollen Zügen zu genießen.

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Lauter Marktstände in Chiang Mai, der Hochburg für digitale Nomaden.

Da ich aber vor allem mit dem Ziel, das ortsunabhängige Arbeiten ausprobieren zu wollen nach Thailand gekommen bin, hieß dies: jeden morgen brav in den Coworking-Spot Punspace ums Eck, mittag leckeres Essen genießen und abends noch ein wenig durch die Stadt schlendern oder mit ein paar Leuten ein Bier trinken gehen. Diese Routine hatte ich schnell drin und ich genoss es, so geregelte Tagesabläufe in einem anderen Land und in einer fremden Stadt ausprobieren zu können.

Ich fühlte mich wohl und war produktiv in dieser Zeit. Deshalb genoss ich meine freien Stunden umso mehr und nahm mir am Ende meiner Thailand-Reise nochmal ein paar Tage, um nach Pai zu reisen. Das sagenumwobene Hippie-Dorf nördlich von Chiang Mai war in etwa drei Stunden mit dem Bus zu erreichen. Und diesmal war es nicht ich, der kurz vorm Kotzen war, sondern eine zierliche Asiatin neben mir. Oh, und sie war am Ende nicht nur kurz davor.

Was soll ich sagen? Pai war der grandiose Abschluss meiner Thailand-Reise. Vier volle Tage geniessen und einfach leben. Ich fand auch hier wieder wunderbare Menschen, mit denen ich die Gegend um Pai mit dem Roller unsicher machte, in heißen Quellen badete und feucht-fröhliche Abende am Lagerfeuer genoss. Pai hat seine Aufgabe mit Bravour erfüllt: Ich fühlte mich in diesen Tagen wie ein Hippie und genoss die Leichtigkeit. Eines Morgens bin ich in das Feld direkt neben unseren Bambus-Bungalows gegangen und habe die Blätter der Reispflanzen durch meine Hände gleiten lassen und spürte, wie sich meine Füße in die feuchte Erde vergruben. In diesem Moment wusste ich wieder mal ganz genau, warum ich gerne reise.

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Das Hippiedorf Pai nördlich von Chiang Mai- ein Ort, um die Seele mal richtig baumeln zu lassen.

Thailand, ich fühle dich noch oft

Gerne denke ich an meine vier Wochen in Thailand zurück. An meine ersten Male in einem Coworking-Spot, die vielen leckeren Garküchen in den Straßen, das frische Obst und die tollen Säfte. Ich denke gerne an die Menschen, die ich auf meinem Trip gefunden und kennengelernt habe und mit denen ich teilweise heute noch Kontakt habe. Ich denke gerne an die Momente zurück, als ich die Heimat weit weg von der Heimat gefühlt habe. Ich muss schmunzeln, wenn die Momente hochkommen, in denen ich geflucht habe und freue mich darüber, dass ich feststellen konnte, dass ich durch genau solche Erlebnisse heute wesentlich seltener dicke Adern auf der Stirn bekomme, sondern gelernt habe, mit Situationen umzugehen und Lösungen zu finden.

Ich denke gerne zurück an die Dinge, die ich in Thailand gerochen, gesehen und gefühlt habe. Die beiden anderen Sinne kamen natürlich auch nicht zu kurz. Doch wie lecker Thai-Papaya-Salat oder Curry auf einem Streetfood-Markt in Chiang Mai schmecken und wie die Vögel im Benchasiri Park in Bangkok klingen, findest du am besten selbst heraus.

 

Autorenprofil

Als freiberuflicher Texter und Konzepter verbringt Olli den Sommer über in Hamburg und den Winter meistens in wärmeren Gefilden. Die Möglichkeit, das Reisen mit dem Arbeiten verbinden zu können ist seine Definition von Freiheit. Vor allem das tiefe, langsame Reisen und das Eintauchen in andere Kulturen sind ihm wichtig. So hat er neben seiner Tätigkeit als Freelancer auch schon in einem Bergdorf in Nepal beim Wiederaufbau eines Hauses geholfen oder als Gärtner in Kalifornien gearbeitet. Über seine Arbeit und das Reisen berichtet Olli auf Wolfsmilch und bald auch in seinem eigenen Podcast. Zusammen mit zwei weiteren Bloggern und Nomaden hat er mit dem Herzensprojekt Nomadweek eine Workshop-Woche ins Leben gerufen, auf der den Teilnehmern die ersten Schritte in ein freieres und selbstbestimmteres Leben näher gebracht werden.

Go Social: Ihr findet Olli mit Wolsmilch auf auf Facebook und Instagram.

 

4 Kommentare

  1. Liebe Katharina, lieber Olli,

    danke für den schönen Beitrag mit dem perfekten Überblick über die vielfältigen Regionen Thailands. Ich bin gerade in Bangkok, hatte letzte Woche eine Kooperation auf Koh Chang und habe eigentlich diesen Monat meine Base in Chiang Mai… Passt also genau 😀 Ich kann das auch alles so unterschreiben! Bangkok ist mir auch zu hektisch und selbst Chiang Mai ist für mich zu groß. Ich weiß noch nicht, ob ich einen Ausflug nach Pai schaffe, denn am Freitag geh’ts für mich weiter (Kuala Lumpur und Singapur). Aber ich komme auf jeden Fall wieder und bin aktuell tatsächlich überlegen, mir in Chiang Mai dauerhaft eine Base aufzubauen.

    Liebe Grüße,
    Barbara

  2. Ein sehr schöner Artikel, der wirklich Lust auf Thailand macht ? Lieben Dank dafür Katharina und Olli 🙂

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