Reisen sind mein Leben oder zumindest ein riesiger Teil davon. Ich brauche sie wie die Luft zum Atmen, sie geben mir Energie und bewirken, dass ich mich lebendig fühle. Unterwegs, in anderen Ländern und Städten habe ich schon so viele aufregende, schöne und tolle Dinge erlebt. Aber wie wir wissen, hat alles im Leben zwei Seiten und nichts läuft ausschließlich gut. So passieren mir natürlich auch auf Reisen immer wieder Dinge, die so nicht geplant waren und manchmal lustig sind, manchmal aber auch weniger. Ein paar dieser Reisepannen habe ich für euch aufgeschrieben.
Reisepannen – Abstecher nach Berlin
Vor fast zehn Jahren habe ich zusammen mit meiner Mutter ein verlängertes Wochenende in der schönen südfranzösischen Stadt Nizza geplant. Unser Flug sollte von Hannover nach Nizza mit Umstieg in München stattfinden. Ich bin ja kein großer Fan des Umsteigens, da es mich immer ein wenig stresst. In diesem Fall war es besonders aufregend. An dem Tag wütete ein Sturm über Deutschland und als sich unser Flugzeug bereits über München befand, ertönte plötzlich eine Durchsage, dass wir wegen des Wetters noch nicht landen könnten. Wir flogen also Runden über dem Flughafen. Das Komische war, dass es so lange dauerte und unser Flugzeug dazu mächtig wackelte. Irgendwann sagte der Kapitän, der die Situation offensichtlich noch mit Humor nahm, dann durch, dass wir zwar immer noch nicht landen könnten, aber noch ein bisschen Sprit im Tank wäre, so dass sich niemand sorgen müsse. Beruhigend! Mir wurde immer mulmiger zumute und somit war ich geradezu erleichtert, als es plötzlich hieß, dass wir nun die Richtung wechseln und nach Berlin fliegen. Das lag absolut nicht auf unserem Weg, aber ich wollte nur noch wieder zurück auf den festen Boden. In Berlin angekommen hat uns Airberlin auch ein Hotelzimmer bezahlt inklusive Essen und uns auf einen Flug für den nächsten Tag gesetzt. Außerdem gab es noch einen witzigen Bonus. Abends schauten wir “Wetten dass…?!” im Hotelzimmer und schmachteten den damals gerade bekannt werdenden Formel 1-Fahrer Nico Rosberg an, der in der Sendung zu Gast war. Meine Mutter und ich fanden beide, dass er Leonardo Di Caprio etwas ähnelte. Und als wir dann am nächsten Morgen vor dem Hotel auf unseren Flughafenshuttle warteten, wer stand da neben uns? Genau, Nico Rosberg mit seiner Freundin, die offensichtlich im gleichen Hotel untergebracht waren. Also brachte das Shuttle-Taxi uns vier zum Flughafen und meine Mutter und ich mussten die ganze Zeit nur grinsen.
Reisepannen – das Horrorhotel
Immer wieder wenn ich Berichte über Horrorhotels lese, kommt mir meine Abi-Fahrt in den Sinn. Um unseren bestandenen Abschluss zu feiern, haben sich einige Schüler unseres Abitur-Jahrgangs, inklusive mir, mit einer Billig-Busreisefirma, auf den Weg nach Spanien an die Costa Brava gemacht. Ich hatte mit diesem Reiseanbieter zuvor eigentlich gute Erfahrungen gemacht, hatte nie Luxus erwartet, aber zumindest immer ein Preis-Leistungs-Verhältnis vorgefunden, das stimmte. Doch diesmal war es anders. Damals mit 19, besonders bei meinen Partyreisen, war ich echt nicht zimperlich, was meine Unterkünfte anging. Aber dieses Hotel in Calella hat alles bisher erlebte getoppt. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. In dem Zimmer von mir und meiner Freundin, welches eher einem Loch glich und vielleicht 4 Quadratmeter groß war, thronte ein riesiger grün-blauer Schimmelfleck über dem Bett. Im Schrank fanden wir eine benutzte Damenbinde vor und im Laufe der kommenden Woche verschwand auf wundersame Weise unser gesamtes Bargeld aus dem Zimmer. Der Balkon war auch spannend, denn regelmäßig brachen die Geländerstäbe raus, wenn man sie nur sanft berührte. Sicherheit sieht anders aus. Die Dusche befand sich übrigens im Schrank und hing direkt über der Toilette, was man natürlich auch als praktisch ansehen kann, möchte man den Toiletten- und Duschgang miteinander kombinieren. Ach ja, und das Essen, welches im Zimmerpreis inklusive war, habe ich genau einen Tag zu mir genommen und mich dann nur noch im Supermarkt ernährt. Weder Fliegen, noch Eierschalen gehören zu meinen Lieblingsspeisen. Und auf dem Teller unter meinem Frühstücksbrötchen noch Nudelreste vom vorherigen Abend vorzufinden, fand ich auch schon damals nicht sonderlich appetitlich. Bezeichnend war auch, dass alle meine Mitschüler, die regelmäßig dort gegessen hatten, das Ende unserer Reise mit übler Magen-Darm-Verstimmung auf den Zimmern verbrachten und auf der Rückfahrt im Reisebus eine Art Quarantäne-Abteilung bildeten.
Reisepannen – Hindernisse auf dem Weg nach Australien
Erst vor kurzem bin ich nach Australien geflogen. Leider war der Trip von vornherein nur für eine Woche geplant, trotzdem habe ich mich extrem gefreut. Australien war schon seit vielen Jahren ein Traum von mir. Der Flug dorthin ging von Bali, wo ich am letzten Tag noch lecker in meinem Hotel gespeist habe. Leider hieß mein Salat nicht nur “Jelly Fish” weil das ein sehr wohlklingender poetischer Name ist, so wie ich es dachte, sondern tatsächlich weil er mit kleinen Quallenstücken und Quallendressing gespickt war. Jedenfalls ging es mir zwei Stunden später gar nicht mehr gut.
Mir wurde zunehmend unwohler, ich bekam Schweißausbrüche und Schüttelfrost und bereits an der Check-In-Schlange am Flughafen musste ich mich übergeben. Der dann folgende Flug war alles andere als spaßig. Das kann man sich vielleicht sogar vorstellen, wenn man selbst noch nie mit Lebensmittelvergiftung geflogen ist. Abwechselnd fiebrig und mit Gliederschmerzen im unbequemen Flugzeugsitz zu hocken und zur Toilette zu rennen, ist jedenfalls kein Pappenstil. In diesem Fall war zudem das Personal leider nicht allzu vorkommend. Die Jetstar-Crew wollte mich anfangs weder mit Wasser versorgen noch mir helfen 2 freie Plätze zu finden, so dass ich mich kurz hinlegen kann (das Flugzeug war zu einem Drittel leer). Erst viele Tränen haben mir ein bisschen weitergeholfen. Diesen Flug werde ich wohl nie vergessen. Den Aufenthalt in Australien auch nicht. Letzteren jedoch, weil ich mich direkt in das Land verliebt habe.
Und ihr? Habt ihr auch schon Reisepannen erlebt? Ich freue mich auf eure Berichte!!!
Hallo Katharina,
bei mir läuft gerade eine Blogparade zu dem Thema. Hast Du Lust den Artikel zu verlinken? Guck mal, hier gehts lang: http://www.geckofootsteps.de/blogparade-reisepannen/
Viele Grüße,
Sabine
Ach cool…das passt ja perfekt! Jep, dann mache ich das doch mal 🙂
Hallo Katharina,
magst Du Deine Reisepannen auch noch bei mir im Artikel in den Kommentare verlinken? Dann finden meine Leser Deinen Beitrag auch und ich nehme Dich im Anschluss in die Zusammenfassung auf. Nur wenn Du möchtest… 😉
Liebe Grüße,
Sabine
Habe gerade in deine Kommentare geschrieben. Später erwähne ich deine Blogparade auch noch in meinem Artikel. aber jetzt muss ich ins Flugzeug steigen 😉
Pingback:Zusammenfassung Blogparade "Reisepannen rund um den Globus" - Reiseblog Gecko Footsteps
Ach wie herrlich! Bitte mehr solcher Geschichten! ? Du bist auf jeden Fall hart im nehmen! ? Amüsant und ekelhaft zugleich, da fühlt man richtig mit! Klasse.
Eine richtige Panne fällt mir auf die Schnelle gar nicht ein… aber ich weiß noch, dass meine erste Soloreise nach dem Abi auch nicht ganz reibungslos lief. Ich bin für eine knappe.Woche von Berlin nach Ba-Wü geflogen, um mir Stuttgart, Mannheim & Heidelberg anzusehen. In Mannheim habe ich mich ständig verlaufen, da die Stadt in Quadrate aufgebaut ist und kaum Straßennamem hat. Die Adressen/Straßen sind oft mit Buchstaben und Ziffern versehen, also zb Q7. Nicht nur, dass ich auf der Suche nach der Unterkunft mehrmals um den falschen Block gelaufen bin, auch fand ich mich einmal neben der Stadtautobahn wieder. Aber so habe ich viel mehr von Mannheim gesehen (ich muss unbedingt noch mal hin). ? an meinem letzten Tag wollte ich von Stuttgart aus zurück nach Berlin fliegen, doch an dem Morgen teilte der Nachrichtensprecher aus dem Radio mit, dass die Lufthansa streikt. Und tatsächlich durfte ich dann ca 6 Stunden mit dem Zug zurück. Dadurch habe ich dann aber auch das erste mal zb etwas von Frankfurt gesehen, also alles in allem waren es Umwege, die mich weiter gebracht haben. Und das liebe ich ja so am Leben! ?
Hehe, genau. Fast jede Panne hat auch etwas positives. Sei es, etwas neues zu entdecken, oder aber auch einfach eine interessante und amüsante Geschichte zu haben. Daraus besteht schließlich unser Leben – aus Geschichten 🙂
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