Eine Reisebloggerin zu sein, das impliziert doch, dass man ständig reist, oder? Ich sage mal jein. Natürlich sollte jemand, der über Reisen schreibt dem Thema nicht fern sein und regelmäßig unterwegs zu neuen Abenteuern. Doch wer in der Vergangenheit von diesen schon etliche gesammelt hat und es in der Zukunft auch wieder tun wird, der kann zeitweise auch mal ein nicht reisender Reiseblogger sein.
Tatsächlich habe ich nicht vor zu diesem Thema eine philosophische Abhandlung zu schreiben – nein, es geht viel mehr ganz konkret um mich. Ich, die passionierte Reisebloggerin, werde in den kommenden Monaten kaum reisen können. Das ist keine ganz freiwillge Entschidung, viel mehr eine notwendige. Den Rest dieses Jahres werde ich primär in Köln und Düsseldorf verbringen, um hier zu arbeiten. Denn die Finanzen sind erschöpft und die Spardose muss aufgefüllt werden, bevor neue Flüge gebucht werden.
Diese auferlegte Sesshaftigkeit ist hart für mich, so sehr ich das Unterrichten hier vor Ort auch liebe. Ich träume nach wie vor von Fernreisen, von Metropolen und entspannenden Retreats. Und der Gedanke daran, dass ich all dies wieder haben werde, wenn auch nicht sofort, der hält mich aufrecht. Natürlich weiß ich, dass nicht jeder verstehen kann, was daran so schlimm sein soll ein paar Monate am Stück nicht oder nur wenig zu reisen. Fast jedem “normal” arbeitenden Menschen geht es doch regelmäßig so. Doch ich bin da einfach anders gepolt und das ist nichts, was ich ändern könnte. Der Drang aufzubrechen, die Umgebung zu wechseln, andere Luft einzuatmen, die Klänge anderer Sprachen zu vernehmen, ist bodenlos und ist da solange ich denken kann. Das ist es einfach, was das Leben für mich so lebenswert macht.
Doch wie geht es nun in den kommenden Monaten weiter, so mögt ihr euch fragen. Wird der Blog nun stillstehen? Meine glasklare Antwort: keinesfalls. Zum einen habe ich noch viel über meine schon hinter mir liegenden Reisen dieses Jahres zu berichten. Zum anderen werde ich weiter spannende Gastartikel veröffentlichen. Und des weiteren plane ich zumindest einen kleinen Trip von ein bis zwei Wochen Ende September, Anfang Oktober, ebenso für die Weihnachtszeit. Zwischendurch wird es auch immer mal wieder eine Wochenendreise geben. Jedoch habe ich gemerkt, dass diese mich oft sehr stressen, wenn ich die ganze Woche arbeite, weswegen ich höchstens eines von 4-5 Wochenenden unterwegs sein werde. Ihr wisst ja, ich liebe es zu reisen, aber es muss Slow Travel sein – zu hetzen, das ist nichts für mich. Außerdem gibt es zahlreiche Storys aus meinem Leben vor Ort. Auch interessant.
Für nächstes Jahr plane ich dann wieder was Großes, im besten Fall mehrere Monate am Stück. Es bleibt also aufregend, bei der Reisebloggerin, die nicht reist.
Und ihr? Gibt es in eurem Leben auch Leidenschaften oder wichtige, auf die ihr zeitweise verzichten müsst?
Du könntest doch auch über Köln oder Düsseldorf schreiben. Schließlich sind das beliebte Touristenorte… Reisebloggerin bedeutet doch nicht automatisch, dass man ständig auf Reisen ist. Und schon gar nicht, dass es immer ganz weit geht.
Ich bin schon lange nicht mehr ganz lange, ganz weit weg gewesen. Trotzdem bin ich immer noch Reisebloggerin. In zwei Woche fahre ich übers Wochenende nach Hannover. Das bringt Futter für mindestens 5 neue Artikel. Ich freue mich schon sehr. Auch warten noch so einige Reiseartikel über Hamburg auf Veröffentlichung. Also keine Bange, du bist und bleibst Reisebloggerin…
Liebe Grüße
Ulrike
Liebe Ulrike, da hast du zu 100% recht. Ich bange auch nicht um meinen “Status” Reisebloggerin, mir fehlt es einfach so sehr, in ein anderes Land aufzubrechen. Ich besuche auch gerne Städte in Deutschland, aber irgendwie ist es für mich nicht ganz das gleiche, wenn alle meine Sprache sprechen, der Supermarkt das anbietet, was es auch in meiner Wohnstadt gibt, usw. Es schlagen immer diese zwei Pole in meinem Herzen….das Fernweh vs. Heimweh. Denn wenn ich zu lange unterwegs bin (mehrere Monate), dann zieht es mich auch wieder zurück nach Hause 😉
Jeder hat wohl eine große Leidenschaft (oder auch mehrere) und sehnt sich nach ihnen, wenn man sie gerade nicht ausleben kann. Mir geht es zb so, wenn ich zu lange kein Konzert besuche. Dann muss ich die Zeit mit Musik aus dem Player überbrücken. Ulrike hat Recht. Aber ihr versteh dich gut. Bald ziehst du wieder los, ganz bestimmt. Und bis dahin genieß die Zeit und den Sommer in der Heimat. ? vielleicht können dir auch kulinarische oder musikalische Weltreisen in der Region, die Sehnsucht etwas mildern.
Liebe Grüße
Ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst. Ich muss auch immer schon die nächste Reise geplant haben, um einen “Lichtblick” am Horizont zu haben. Leider kann ich aber nicht ganz so häufig aufbrechen, wie du ;D
die Vorfreude ist aber jedesmal riesig!
Liebe Grüße
Ines