Den folgenden Artikel habe ich bereits vor einigen Monaten in ähnlicher Form auf Lilies Diary veröffentlicht. Seitdem haben sich meine Gedanken zum Thema Reisen und Liebe nicht geändert, dafür merke ich, seit ich nun 3 1/2 Monate unterwegs bin, noch mehr, wie schwer diese beiden Themenbereiche miteinder zu kombinieren sind. Jedoch höre ich auch immer wieder Geschichten von Personen, bei denen es funktioniert. Aber lest selbst und bildet euch eure eigene Meinung.
Irgendwann einmal habe ich ein Zitat gelesen, welches lautet „Stelle den Lebensstil, den du willst, über die Person, die du willst“ – so oder so ähnlich. Definitiv hat mich dieses Zitat tief in meinem Herzen angesprochen, denn das ist es, wie ich zur Zeit lebe. Nicht, dass es aktuell eine bestimmte Person gibt, die ich wollen würde, allerdings wäre das leider auch mehr als schwierig. Die Vielreiserei und die Liebe – können diese beiden Dinge überhaupt zusammen passen?
Fast jeder, der ein ähnliches Leben wie ich führt, der immer wieder für längere Zeit “on the road” ist, wird diese Problematik kennen. Wir sind unterwegs, ständig mit so viel Neuem, so vielen Impressionen konfrontiert – eine klassische Paarbeziehung, die an einem Ort stattfindet, ist auf diese Art und Weise nur schwer zu führen. Vor allen Dingen, wenn man jemanden gerade erst neu kennenlernt. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel und es gibt einige Beispielpaare, bei denen es klappt, aber ich persönlich kann es mir nur schwer vorstellen.
Das Reisen und die Liebe: Das Leben, welches ich Leben will
Erst seit ungefähr zwei Jahren weiß ich ganz genau, was ich wirklich vom Leben will. Dass ich die Welt, mit allen ihren Facetten erleben möchte, möglichst viele verschiedene Orte sehen und Kulturen kennenlernen will. Das steht momentan ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Und erst knapp seit einem Jahr habe ich begonnen, dieses Leben auch wirklich mit all seiner Intensität und seinen Möglichkeiten zu leben – einfach zu machen, Gelegenheiten am Schopfe zu packen, loszuziehen, wenn es sich ergibt. Diese Art zu leben macht mich sehr glücklich und eine andere kann ich mir gerade auch gar nicht vorstellen. Ich will mich frei fühlen, ohne zu viele Ketten, die mich an einen Ort binden.
Das Reisen und die Liebe: Die Sehnsucht nach Liebe – ein Problem?!
Trotzdem bleibe ich natürlich ein Mensch wie alle anderen und ich behaupte mal, dass in fast jedem von uns zumindest ein kleines bisschen Sehnsucht nach Liebe oder Verliebtsein schlummert. Da kann ich noch so autark und unabhängig sein – ganz frei machen kann auch ich mich von diesem Wunsch, dieser Hoffnung nicht. Eine Misere! Denn immer wenn ich einen Mann treffe, ist eine angezogene Handbremse dabei. Wie soll man sich komplett auf etwas einlassen, wenn man doch weiß, dass man bald wieder unterwegs ist, teilweise Wochen oder Monate am Stück? Und auch den Männern, die mich kennenlernen, geht es wahrscheinlich ähnlich. Auf eine feste Beziehung mit einer Frau hinarbeiten, deren Leidenschaft das Reisen ist, und die das Erkunden der Welt zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat? No way! Vielleicht erscheint das kurzzeitig ganz spannend, auf die Dauer ist es jedoch viel zu anstrengend und unsicher. Und dabei wäre es auch ganz egal, ob der Mann nun hier im Rheinland wohnt, wo ich meinen offiziellen Wohnsitz habe, oder in einer anderen Stadt, oder sogar einem anderen Land.
Das Reisen und die Liebe: Unterwegs verlieben
Bisher habe ich mich auf keiner meiner Reisen verliebt, doch auch das kann natürlich passieren. Aber genauso wenig, wie ich dazu bereit wäre, dauerhaft in Deutschland zu bleiben, wäre es eine Alternative, in einem anderen Land sesshaft zu werden. Klar, ein paar Monate an einem Ort, das wäre nicht das Problem, aber für Jahre? Nein, zumindest nicht jetzt. Für manch einen von euch mag das egoistisch klingen und das ist es gewissermaßen auch. Ich persönlich sehe diese Entscheidung jedoch als gesunden Egoismus, den ich brauche, um ich selbst sein zu können. Ich will, wenn ich reise, nicht permanent jemanden vermissen. Und genauso wenig möchte ich meine Träume aufgeben und wegen eines Mannes das Reisen drastisch reduzieren.
Das Reisen und die Liebe: Und nun…wie wird es weitergehen?
Ja, und was wäre nun des Rätsels Lösung? Allen Männern, die interessant sein könnten, in den nächsten Jahren aus dem Weg gehen? Hm, schwierig bis unmöglich! Toll wäre es, jemanden kennenzulernen, der ein vergleichbares Leben führt. Der unabhängig arbeitet und mehr oder weniger reisen kann, wohin er möchte, somit dann auch des Öfteren mit mir zusammen. Jemand, der die gleiche Passion hat, genauso wie ich, den Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit. Und dabei trotzdem entschlossen und zuverlässig ist, so dass wir unser Reiseleben zusammen planen könnten. So etwas wäre schön bis wundervoll – bisher bleibt dieser Gedanke jedoch ein Wunschtraum. Schauen wir, was die Zukunft bringt.
Bis dahin halte ich mich weiter an Goethe, welcher schon sagte: “Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei.” Zum Glück wiegt für mich der Gewinn in diesem Spiel jedoch weitaus mehr.
Das Reisen und die Liebe: Eure Meinung zum Thema?
Und ihr? Habt ihr ähnliche Gedanken, Probleme oder Wünsche? Reisen und Liebe – lässt das sich in eurem Leben vereinen? Ich würde mich freuen, wenn ihr von euren Erfahrungen berichtet.
Hallo Katharina
Dein Ansatz, Leidenschaft vor der Liebe zu stellen ist im meinen Augen richtig. Am Tag als ich dies tat, das war auf einer Schottlandreise per Rad im Jahre 2005 hat meine heutige Frau entschieden, dass dieser Mann den sie kennt kein weichei ist und das tut was er will. Das gleiche empfinde ich gegenüber meiner Frau.
Wir beide stossen jedoc in der Gesellschaft mit unserer Wertehaltung auf Ablehnung…..
Wie könnte ich auf eine Frau lieben welche ihre Flügel nicht entfaltet und mir zeigt wie gut sie fliegen kann und mir dabei ihre Schönheit zeigt….
Umgekehrt hält das auch meine Frau so….
Die Wahrheit ist, dass es wenig Männer gibt die so denken. Du brauchst etwas Geduld. Er wird sich zu erkennen geben. Irgendwann. Dann ist dein Glück perfekt.
Ich habe nie aufgehört daran zu glauben dass es irgendwann eine Frau gibt die mich so liebt wie ich bin! wild! nicht zu fesseln, treu und abenteuerlustig.
Ich wünsche dir alles Gute bei der Erfüllung deiner Abenteuer. Die Welt braucht Menschen wie dich!
Liebe Grüsse
Guido
Hallo lieber Guido, danke für deinen Kommentar. Reisen denn du und deine Frau zusammen? Oder meistens getrennt? Denn ich würde ja gerne jemanden finden, der mit mir reist. Vielleicht nicht immer, aber zumindest meistens. Also jemanden, der die gleiche Leidenschaft hegt, die Welt sehen, verschiedene Kulturen kennenlernen will…LG von Bali
Hallo Katharina,
toller und interessanter Beitrag!! Ich sehe es ganz genauso wie Du, werde übemorgen erst wieder für ca 4 Monate unterwegs sein und kenne dabei auch die Sehnsucht nach jmd., der meine Leidenschaft teilt. Hatte sogar kürzlich jemanden kennengelernt, der mir aber auch sagte, eine Beziehung mit ir wäre ja durch das Reisen “unbeständig”… leider muss man in der Hinsicht dann viel zurückstecken. Meine Freundinnen sind fast alle in festen Händen, einige sogar verheiratet, aber für mich ist es eben schwierig. Hoffe immer mal, auf meinen Reisen einen Gleichgesinnten zu treffen, wo es vlt. auf beiden Seiten funkt.
LG
hallo, lieben Dank für deinen Beitrag. Ja, dann geht es uns da fast gleich. Ich bin aktuell auch 4 1/2 Monate am Stück unterwegs? Wohin geht es denn bei dir? Und trotzdem finde ich es wichtig, dass was man am allermeisten liebt über andere Dinge zu stellen…und wenn das nun mal bei uns das Reisen ist. So what;-)?!
Klingt kitschig und blöd, aber ich glaub wenn Mr. Right vor der Nase steht, dann ist alles andere egal. Und den Rest macht man sich dann schon so, dass es passt.
Es hat überhaupt keinen Sinn, sich zu fragen ob es funktionieren könnte … Wenn du willst, dass es funktioniert, dann tut es das auch. So wie all die anderen Dinge, die bisher funktioniert haben, weil du es wolltest.
Nur die Hoffnung nicht aufgeben. Irgendwo lauert sie auch für uns – die große Liebe. Und wenn sie kommt, dann werden wir sie erkennen und zugreifen.
Bis dahin, genießen wir einfach weiter das reisen! 🙂
Vielleicht hast du recht. Wobei ich nicht daran glaube, dass jeder auf eine große Liebe trifft. Zumindest nicht in Form eines Mannes…in meinem Fall sind vielleicht einfach die Reisen DIE große Liebe ;-)?!
Die Liebe ist wie ein Zug! Entweder man steigt ein! Oder er fährt ohne dich ab!
Ach Verena…das kommt mir doch irgendwie noch bekannt vor von dir. Ich glaub ich habe den Zug verpasst und er ist mittlerweile schon weit weit weg. Aber ist es nicht so, dass immer wieder neue Züge kommen?
Die Liebe.
Das Reisen.
Die Liebe ist auch eine Reise – in das Reich des anderen. Manchmal ist es beglückend und manchmal ist es beschwerlich. Und wenn man sich lange kennt, ist es oft auch alltäglich bis langweilig.
Das Reisen hilft gegen das Gefühl, im Alltäglichen und in der Langeweile zu versinken.
Reise ich allein, so bin ich gefordert, aus mir herauszugehen und auf andere Menschen zuzugehen. Es ist vielleicht unbequem, aber auch spannend.
Reise ich mit meinem Partner gemeinsam, so nehme ich ihn wegen der vielen neuen Eindrücke und Herausforderungen viel weniger wahr. Die Aufmerksamkeit ist halbiert.
Für mich ist es schön, einen Partner zu haben, der auch den langweiligen Alltag mit mir teilt. Immer.
Ich reise weniger als in früheren Jahren. Aber ab und zu einige Tage allein unterwegs sein, das geht immer noch.
Und wenn wir gemeinsam reisen, dann gibt es Tage, an denen jeder allein loszieht und das neue Terrain erkundet. Abend treffen wir uns zum Essen, erzählen, was wir erlebt haben, zeigen und die entsprechenden Fotos.
Und freuen uns, dass – in diesem Moment – beides geht.
Reisen und Liebe.
Liebe Nelly, danke für deinen Beitrag…das klingt perfekt, eure Situation. Ich finde es auch wichtig, dass man sich die Möglichkeit gibt auf gemeinsamen Reisen weiterhin etwas getrennt zu machen, so muss keiner zurückstecken 🙂
Tja, die Liebe und das Reisen.
Ich bin bisher noch nicht in die Verlegenheit gekommen, mich mit diesem Thema wirklich auseinanderzusetzen, da ich studiere, daher mehr oder weniger örtlich gebunden bin und nur verhältnismäßig kurze Trips unternehme, die sich leicht überbrücken lassen. Ob ich mich aber nur für das Reisen oder nur für eine Beziehung entscheiden würde, ist schwierig zu sagen. Ich finde, man sollte beides vereinbaren können, Kompromisse eingehen. Darum geht es ja auch häufig in Beziehungen. Damit möchte ich natürlich nicht sagen, dass eine Beziehung nur aus Kompromissen zu bestehen hat, aber in gewissen Dingen muss man sie in der Regel eingehen, denn sonst zieht einer in seine Richtung und der andere läuft nur hinterher. Wenn es für dich im Moment der richtige Weg ist nur zu reisen, ist das aber natürlich völlig in Ordnung; ich schließe mich im Wesentlichen einer meiner Vorrednerinnen an: Wenn du irgendwann den Richtigen findest, dann wirst du bereit sein, gewisse Kompromisse einzugehen, ohne aber dabei deine Freiheit (zu Reisen) gänzlich einzubüßen. 🙂
Herzlich,
Anna
Klar, liebe Anna, das kann gut sein. Wenn es denn DEN Richtigen gibt, was ich noch in Frage stelle. Ich bin jetzt Mitte 30, bisher war keiner annähernd richtig für mich…aber hey, der kann ja auch noch kommen, wenn ich 60 bin. Das schließe ih absolut nicht aus :-). Ganz lieben Dank für deinen Beitrag auf jeden Fall 🙂
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Ich bin zwar kein Langzeit- oder Dauerreisender, aber mehrfaches Umziehen machts nicht leichter. In den letzten 10 Jahren bin ich sechs Mal umgezogen, drei Mal davon in den letzten 2,5 Jahren. Jetzt bin ich mal wieder etwas länger an einem Ort und denke: Joa, man könnt sich mal umschauen, aber wenn ich jemanden treffe, scanne ich ihn eigentlich sofort darauf, ob er sich vorstellen kann, auch woanders zu leben. Typen, die ihr ganzes Leben in derselben Stadt verbracht haben und auf gar keinen Fall von hier wegwollen (oder höchstens: Raus vor die Stadt, ein Häuschen im Grünen kaufen), scheiden sofort aus. Ich habe nicht vor, hier alt zu werden. Ich bräuchte jemanden, der zumindest offen ist für einen etwaigen Umzug irgendwann. Und ja, das machts schwieriger, allerdings ist die Sehnsucht nach einer Beziehung bei mir im Moment eh seeeehr schwach ausgeprägt.
Danke Ilona für deinen Kommentar. Das kann ich vollstens nachvollziehen. Ich wohne mittlerweile auch in meiner siebten Stadt und habe in meinem Leben in insgesamt 16 Wohnungen gelebt. Der Begriff Heimat ist für mich sehr flexibel. Käme da jemand, der extrem an seinem Geburtsort hängt und auf keinen Fall weg will – no way. Vor allem auch, weil wir ja komplett anders ticken würden. Diesem Mann würde dann ja auch irgendwie der “Entdeckergeist” fehlen. Das ist ja auch gar nicht generell etwas schlimmes. Viele Frauen wünschen sich bestimmt so einen bodenständigen heimatverbunden Typen. Zu uns würde er dann aber einfach nicht passen…
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Hallo Katharina, entscheide du selbst was was willst du wirklich?
Achtung Bewusstseins Update:
Reisen? Dann Entscheide dich dafür und tue es. Liebe? Dann entscheide dich dafür und tue es . Reisen und passende Liebe? Dann entscheide dich dafür und tue es. Aber nicht Reisen und Liebe Funktioniert das überhaut? Hoffnung ist das aller wichtigste. Denke Glaube und Fokusiere dich auf dein Ziel. Zweifle nicht. Entscheide dich dafür die Schöpferin deiner Zukunft zu sein. Deine
Gedanken schöpfen deine Zukunft… Sei die Schöpferin deiner Zukunft. Integriere diese neuen Glaubenssätze als neue Wahrheit in deinen Glaubenssystem. Wiederhole diesen Prozess……..
Liebe Grüsse Daniel
Dem kann ich Daniel nur zustimmen! Entscheide dich für ein Ziel und der Rest wird dir das Universum liefern. Wenn dir Reisen Spaß macht und du dich glücklich fühlst, dann tue es. Denn ich glaube, sobald du glücklich bist strahlst du dies auch nach außen und wenn du dann auch noch den starken Wunsch nach einer Liebe verspührst, wird der Mann, der sich auf dein Resonanzfeld befindet in dein Leben treten!
Ach ja um dein Wunsch nach dem Traummann zu verstärken, kannst du auch ganz einfach eine Liste schreiben, was dein Mann alles haben soll und wie du dir mit ihm deine Zukunft vorstellst. Das verstärkt das Gefühl ungemein und vorallem sendest du dem Universum klare Anweisungen – und zack “dein Wunsch ist mir Befehl” 🙂
Liebe Grüße Mona