Stadtleben versus Landleben – wo ich in Köln zur Ruhe komme

Schon einmal habe ich eine Ode an Köln verfasst, doch ich werde auch einfach nicht müde dies zu tun. Die Stadt in NRW ist meine Wahlheimat und ich liebe sie sehr. Eine Millionen Einwohner hat Köln, womit sie die viertgrößte Stadt Deutschlands ist – und ich wohne auch noch wirklich mitten drin: viel zentraler geht nicht.

Ich mag es, so zu wohnen, da ich überall schnell bin und alles, was ich zum alltäglichen Leben brauche, fußläufig erreichen kann. Doch einen Nachteil gibt es trotz alledem: das Grüne, die Natur fehlen weitestgehend. Als ich jünger war, bis Ende 20 war mir Natur relativ egal. Damals zählte nur, wie weit mein Lieblingsclub entfernt liegt und ob ich schnell beim Supermarkt bin. Doch mittlerweile gehe ich auf die 40 zu und Natur wird mir immer wichtiger. Ein Dilemma, könnte man meinen? Nicht unbedingt, denn beides lässt sich vereinen und somit erzähle ich euch hier davon, wie ich mir die Natur in mein Stadtleben hole.

Ruheoasen finden

Wenn man in einer Großstadt wohnt, ist es sehr wichtig seine eigenen kleinen Natur- und Ruheoasen in der näheren Umgebung zu finden. Man braucht Orte, an denen man schnell ist, und zwischendurch mal auftanken kann. In meinem persönlichen Fall sind das zwei. Ich wohne im Kölner Gereonsviertel und dort befindet sich der wunderschöne Platz vor der imposanten Kirche St. Gereon, wo man sich fühlt als hätte man die Großstadt verlassen, obwohl man mittendrin ist. Es ist ruhig, Bäume spenden Schatten und Blumen und Büsche bieten (kultivierte) Natur. Manchmal gehe ich hier lediglich für 15 Minuten hin um Aufzutanken.

Auf dem schönen Platz vor der Kirche St Gereon

Zudem gibt es den Stadtgarten, einen kleinen schönen Park, der auch weniger als einen Kilometer von meiner Wohnung entfernt liegt. Hier gehe ich regelmäßig spazieren oder sitze auf einer Bank und beobachte Bäume wie Menschen.

Urban Jungle in der Wohnung

Wer genug Platz in der Wohnung hat, oder vielleicht sogar einen Balkon, kann bestens den Trend des Urban Jungles ausleben: eine Fülle an Grünpflanzen in der eigenen Wohnung. Und schließlich sehen Zimmerpflanzen nicht nur gut aus, sondern verbessern auch das Raumklima und absorbieren Schadstoffe.

Liebend gerne hätte ich eine Wohnung voller Pflanzen, bei mir scheitert es jedoch daran, dass ich so viel reise und es mir dadurch schwer gemacht wird, mich adäquat um die Planzen zu kümmern. Darum habe ich bisher nur zwei (die wenig Wasser brauchen), plane aber meinen persönlichen Urban Jungle noch auszuweiten.

Der Garten in der Stadt

Natürlich haben die wenigsten sehr zentral gelegenen Stadtwohnungen einen Garten. An dieser Stelle muss man also Abstriche machen. So denkt man zumindest – doch ist das wirklich so?

In letzter Zeit habe ich mich immer mehr mit dem Thema Schrebergarten beschäftigt. Mehr und mehr meiner Freundinnen legen sich Schrebergärten zu, meistens in einer Gemeinschaft von mehreren Personen. Das wäre auf jeden Fall noch einer meiner Träume: Stadtleben und trotzdem nicht allzu weit entfernt meine eigene kleine Naturoase, in der ich Bete anlegen, im besten Fall Gemüse und Kräuter ernten und sowieso vom Alltag abschalten kann. Ideal wäre es natürlich mit einem Gartenhaus, in welches man sich bei Regen zurückziehen kann sowie seine Sachen unterbringen oder sogar vielleicht einmal übernachten kann. Lange Zeit dachte ich das sei alles unbezahlbar, doch nun weiß ich das Schrebergärten wirklich günstig sind; selbst schöne moderne Gartenhäuser kann man schon für wenige tausend Euro bekommen.

Einer meiner Träume: ein Schrebergarten mit einem modernen Gartenhaus

Falls ihr euch für Schrebergarten-Gartenhäuser interessiert, dann findet ihr in diesem Artikel gute weitere Infos: Das Gartenhaus für den Schrebergarten.

Kleine Landfluchten

Und dann gibt es natürlich immer noch die Möglichkeiten zu regelmäßigen Ausflügen in die Natur. Meistens muss man gar nicht allzu weit vor die Tore der Großstadt fahren, um wirklich schöne Natur zu finden.

Ich selbst bin nicht unbedingt ein Typ für Tagesausflüge, sondern kombiere meine kleinen Landfluchten lieber mit einem Hotelaufenthalt. Ok, ich gebe zu, für viele wäre diese Art der Reise nicht das ultimative Naturerlebnis, aber ich mag einfach ein bequemes Bett, freue mich dann aber sehr wenn ich von meinem Zimmer aus in die Weite der Natur blicken und tagsüber lange Spaziergänge durchs Grüne machen kann. Mein aktuell liebstes Naturhotel ist das Hotel Freund, gelegen am Rande des Sauerlands.

Barrierefrei leben in der Stadt

Bisher bin ich in diesem Artikel von meinem persönlichen Blickwinkel ausgegangen, doch finde ich es auch wichtig, die Perspektive einzunehmen von Menschen mit Handicap. So ist es für Rollstuhlfahrer beispielsweise nicht möglich, mitten in der Stadt in einem Altbau ohne Fahrstuhl zu wohnen. Doch zum Glück wird diesbezüglich immer mehr mitgedacht und manche Städte, zum Beispiel Berlin, haben Datenbanken eingerichtet, über die Wohnungssuchende freie Wohnungen in den Stadtbezirken finden können. Natürlich bleibt in vielen Großstädten auch die Fahrt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin problematisch, gerade für Rollstuhlfahrer. Sinnvoll ist es also, zumindest wenn die Parksituation es erlaubt, sich ein behindertengerechtes Fahrzeug anzuschaffen, oder aber dieses zu mieten, wenn es benötigt wird. Hier bekommt ihr weitere Informationen: Behindertenfahrzeuge .

Ein Kommentar

  1. In Berlin haben wir so viele Schrebergärten, gerade auch in der Gegend, in der ich lebe! Das ist schon cool, wenn man so eine Möglichkeit hat auf Landleben mitten in der Stadt.

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